
Ich weiß nicht mehr, was ich davor geträumt habe. Es war eine Traumsequenz aus 4 Teilen, aber ich erinnerte mich nur nach an das Schaf aus dem 3. Teil und die letzte Traumsequenz. Da sieht man, dass auch ein Traumprofi wie ich in der Nacht besser Notizen machen sollte, wenn er kurz erwacht, denn die kognitive Leistung ist da doch sehr „schläftig“.
Doch zurück zur letzten Traumsequenz: Ich hatte die Hände voll mit Aktentaschen, Notizblöcke und einem knallroten Handy.
Ich war in Hektik, irgendwo zwischen Terminen, Gedanken, Projekten.
Dann kam ich an einen Wingert. Am Ende der letzten Rebzeile rutschte mir das Handy aus der Hand.
Mit einem klirrenden Krachen zerbrach es mit einer rasiermesserscharfen Bruchkante, zwei Teile.
Ich starrte darauf und wusste: Jetzt wird sich alles verändern.

Ein Level 3 Blogbeitrag
Wenn dein Körper aus dem Stress heraus und dein Gehirn optimal versorgt sind, öffnet sich eine neue Ebene: Intuition, Kreativität, Flow und Traumintelligenz. Blogbeiträge dieser Kategorie nehmen dich mit in die Welt, die sich nach dem Entstressen (für mich) geöffnet hat: Eine Welt voller Gestaltung, Sinnerleben, Entfaltung, Entwicklung und Inspiration. Es ist möglich, wieder Mensch zu sein!
Was mein Traum mir mit einen zerbrochen Handy zeigen wollte
Ich erwachte geschockt! Stell dir vor dein Handy geht in die Brüche. Doch mein echtes lag in Schwarz funktionsfähig auf dem Tisch. Und ich sah es an und dachte darüber nach, was es bedeuteten würde, keines mehr zu haben.
Das Handy: Mein ständiges Tor zu zur Welt, zu Facebook, Substack, LinkedIn und all den anderen Bühnen, auf denen ich bisher versuche, sichtbar zu werden.
Dieses grellrote Symbol für Dauerkommunikation, für Benachrichtigungen, Likes, Nachrichten, Feedback. Der heutige Dopamintrigger Nr. 1!
Das Handy steht auch für all das, was mich eigentlich vom Wesentlichen abhält. – ich weiß, ich weiß, da werde nun eineige aufschreieb: Aber ohne geht es nicht usw. Und ja, ihr habt recht. Doch, was tun, wenn man erkennt, dass es einen auch einschrängt. Es geht nicht mit ihm, aber auch nicht so ganz ohne.
Ich habe wirklich die Hände voll: Tagsüber versuche ich auf eigener Kraft mit meinen Projekten einen Lebenstraum zu erschaffen. Sei es hier mit Epigenius, sei es mit meinem Schreiben an meinen Roman „Conrad“ (Du kannst die Entstehung mitverfolgen auf Substack. Der Newsletter kostet nichts). Und dann ist sogar das Träumen für mich zum Beruf geworden, indem ich aktuelle dazu schreibe, so wie in diesem Beitrag, den du gerade liest.
In der Summe also zu viele Kanäle, zu viele To-dos, zu viele Stimmen, die alle etwas von mir wollten. Auch innerlich.
Und das Handy fällt hinunter, geht in die Brüche und der Traum gibt mir die Aufgabe darüber zu reflektieren, was es heißt, kommunikative Energie zu bündeln.
An dieser Stelle könnte ich zufrieden mit meiner eigenen Traumdeutung sein. Der Traum sagt mir nicht, was ich tun soll, sondern gibt mir einen Auftrag, über eine potenzielle Situation (veränderte Kommunikation oder gar ganz eingestellte Kommunikation) nachzudenken. Er gibt mir also Gelegenheit ein mögliches Szenario durchzudenken, auf das ich im Wachbewusstsein so vielleicht gar nicht gekommen wäre, vielleicht auch, weil ich es verdrängen würde.
Weiter Deutungsperspektiven des Handy-Traums
Ich könnte nun hier die Traumsymbole durchkauen: Handy, Aktentasche, Wingert, Rot, Notizblöcke, ja sogar das Schaf. Aber dieses Mal werfen wir einen Blick auf die Art und Weise, wie man diesen Traum noch deuten kann.
Die neurobiologische und neuropsychologische Deutung dieses Traumes
Starten wir für die mit der mit am nächsten liegenden Deutungsperspektive: der Neurobiologie. Natürlich verarbeitet mein Gehirn gerade all das, was ich am Tag so tut, also Posten, Kommentieren, versuchten mit der Welt zu kommunizieren. Ich sehe also die ganzen Tageshandlung in meinen Traum ungefiltert von den Gedanken aus meinen präfrontalen Denkzentrum. Der Traum gibt mir also den Blick auf das, was mein Tun am Tag innerlich mit mir macht. Und hier darf ich mit mir selbst ehrlich sein: Ja, das fühlt sich für mich gerade hektisch und hochbeschäftigt an. Ich könnte das nun beiseite schieben, so wie es viele Menschen tun, aber als Stresscoach erkenne ich hier: Mein inneres System hebt hier gerade in Knallrotes „Stopp-Schild“ in Form eines Handys hoch und brüllt „Mach mal weniger, du brennst sonst aus!“ Emotional gekoppelt mit dem Schock beim Aufwachen. Clever, unser Gehirn!
Man könnte das auch anders neurobiologisch interpretieren, etwa, dass das Handy eine Verlängerung des Nervensystems darstellt. Das klingt erst Mal etwas schräg und doch ist das kleine Gerät für jeden von uns ein technisches Kommunikationsorgan (Mund) geworden, eine Verbindung nach außen (Auge und Ohr), ein Speicher (Hippocampus), ein Gedächtnishelfer (Neocortex), und mit Brix, ChatGPT und andern KIs sogar ein „externer präfrontaler Cortex“ wenn man so will.
Wenn es zerbricht, kann das ein Symbol für eine neuronale „Entkopplung“ oder einen Reset sein. Was bedeutet das? Die Frage ist, was es mir bedeutet:
Ein Teil meines Systems, das mich bisher organisiert und verbunden hat, funktioniert nicht mehr. Vielleicht weil es nicht mehr gebraucht wird, oder weil mein inneres System entschieden hat, es nicht mehr nutzen zu wollen.
Es ist ein bisschen wie das Abwerfen einer Raketenstufe in der Raumfahrt, die nicht mehr gebraucht wird. Die scharfe Bruchkante steht für die Klarheit und Endgültigkeit dieses Schnittes. Es ist also ein bewusster Bruch mit einer alten Funktionsweise meines Gehirns. Mein System hat entschieden. Ob das gut ist? Weiß ich nicht. Was ich damit mache? Erst mal nur wahrnehmen.
Die psychologische und symbolische Ebene des Traumes vom zerbrochenen Handy
Ein knallrotes Handy ist auffällig. Rot steht für Energie, Leidenschaft, Aktivität, Macht, aber auch für Warnung und Überreizung. Nachzulesen in jedem Traumdeutungslexikon, daher halte ich das hier kürzer.
Dass ich „viel zu tun hatte“ und „die Hände voll“ hatte, mit Aktentaschen, Notizblöcke und Handy, zeigt eine klassische Überlastung. Ich träge zu viele „Kanäle“ auf einmal: Denken (Notizblock), Planen (Aktentasche), Kommunizieren (Handy).
Am Wingert, also mitten im Rebenfeld, rutscht mir das Handy aus der Hand. Das ist kein Zufall: Der Wingert ist das Symbol meiner Wurzeln (Schriesheim, Wein, Strahlenburg, mein Lebenswerk). Der Weinberg war auch biblisch schon wichtig. Es ist ein „heiliger“ Ort, nicht unbedingt nur im christlichen Sinne, sondern er steht für etwas, das Dir bzw. mir persönlich „heilig“ ist. Es ist eines der großen, kollektiven Traumsymbole, wie die Farbe Rot. Damit zwingt mich das zerbrochene Handy genau an diesem heiligen Ort zu halten und sagt mir: Schau hin, was wirklich wichtig ist! Vielleicht ist dies auch der Grund, warum ich heute endlich mal wieder auf Epigenius einen Blogbeitrag schreibe und nicht zuerst die 1000 Social-Media-Kanäle bespiele. Dies hier ist einer meiner „heiligen Orte“.
Damit ist der Traum ein 100%iger innerer Kompass, dessen Nadel mich gerade wieder einnordet.
Das kann man auch anderes deuten. Doch in Träumen gibt es nicht „die“ eine Deutung, sondern nur verschiedene Leseweisen und die Interpretation liegt ganz bei dir. Du gibst deinem eigenen Traum Bedeutung. Die meisten Menschen beachten ihre nur, wenn es gerade Alpträume waren oder verdrängen auch diese. Dabei können Träume mehr.
Die spirituelle oder archetypische Traumdeutung
Das Handy ist ein Symbol für Kontakt: zu anderen, aber auch zu mir selbst! Das ist wichtig, denn das wird oft vergessen, weil unser Fokus viel zu oft nach außen gerichtet ist. Aber denk mal daran, wie oft das Handy dich an etwas erinnert: Termine, Notizen, Erinnerungen…
Wenn es zerbricht, wird nicht nur der äußere Kontakt unterbrochen, sondern auch der innere. Etwas Altes geht, etwas Neues entsteht.
Der Satz „Ich wusste, nun würde sich alles verändern“ ist die Initiation.
Ich verliere das alte Werkzeug, um meine Welt zu „managen“. Und gewinne einen neuen Zugang zu meiner tieferen Kommunikation.
Das ließt sich erst mal schlimm, wie „Kontrollverlust“. Und das war auch der Moment, der mich nach dem Erwachen erst mal in Schockstarre versetzte, aber: Schließt sich eine Tür, öffnen sich zwei neue. Der Traum gibt noch keinen Hinweis darauf, wie ich nun weiter im Inneren oder im Äußeren kommunizieren werde. Aber er gibt mir das klare Zeichen, dass ich dafür bereit bin oder sein soll oder vielleicht sogar sein muss. Das sehe ich positiv: Zum einen darf ich mir erst mal darüber bewusst werden, dass gerade ein Raum für Neues in mir entstanden ist. Ich darf darüber nachdenken, wie ich ihn fühle, oder ob ich diesen leere Raum auch einfach mal eine Weile leer stehen lasse. Und ich darf gespannt auf den nächsten Traum sein. Mitunter dauert es auch einige Nächte, manchmal auch Wochen, bis man die „Lösung“ im Traum sieht, manchmal sieht man sie auch gar nicht. Aber das ist es, was das Beobachten und Arbeiten mit Träumen so spannend macht.
Die Handy-Traumdeutung praktisch
Wenn jemand mit einen solchen Traum vom zerbrochenen Handy zu mir käme und sagen würde: „Ja, aber ich will WISSEN was mir mein Traum sagt. Was soll ich jetzt tun?“ Dann würde meine Antwort lauten: Dir bewusst machen, wie du zur Zeit mit deiner Außenwelt und deiner inneren Welt, sprichts und ob du daran etwas verändern möchtest oder solltest.
Wäre ich eine der Pristerinnen im Orakel von Delphie, würde ich wohl eine mehrdeutige Antwort auf die Frage des Feldherren mit seinen Zerbrochenen Handy…paron…Horn… haben, wenn er mich fragt. „Was soll ich tun?“ Ich würde ihm so rätselhaft antworten, wie der Traum ihm erscheint: „Sprich weniger mit der Welt, und die Welt wird zu dir sprechen“ oder „Halte ein, bevor der Wein versiegt, denn wer ständig schenkt, vergisst, zu trinken.“ Der Feldherr wäre als auch erst mal gezwungen, innenzuhalten. Und das ist wohl die größe Botschaft dieses Traumes.
Ist es schlimm Träume zu vergessen?
Erst mal? Nein. Wir träumen in der Nacht ständig! Das liegt schlicht daran, dass unser Gehirn sich nicht abschalten lässt. Wenn es „aus“ ist, wären wir tot. Nun wir erinnern uns oft gar nicht an Träume, manchmal nur in Traumfetzen, oft an nur einen Traum (meisnt den Letzten vor dem Erwachen oder an einen heftigen Traum mit dem eindrücklichsten Traumbild, meist ein Alptraum!) und machnchmal erinnern wir uns an einen oder mehr Träume. Solche Serien sind spannend. Das, was ich bisher beobachtet habe: Traumserien bearbeiten nahezu immer das selbe Thema, aber aus unterschiedlichen Betrachtungsweisen.
Ich hatte diese Nacht 4 Träume, aber nur ein Fragement (das Schaft) und die letzte Traumpassage. Ich kann also davon ausgehen das das Thema „Kommunikation“ oder „Verbindung“ oder auch „innere Wandlung“ bei mir heute Nacht auf der Agenda der neuronalen Verarbeitung stand. Das Schaf spricht eher dafür, dass es um „innere Wandlung“ ging, aber das würde den Artikel hier sprengen. Eine Traumserie von vier Teilen könnte man auch als den Abschluss eines Zyklus sehen, ähnlich den vier Elementen, vier Jahreszeiten oder vier Phasen der Individuation nach Jung. Der Bruch kommt am Ende: der Punkt der Wandlung. Gut also dass wir oft sehen, wie der Film „ausgeht“.
Die Intelliegenz der Träume
Träume sind ehrlich. Und dieser hier hält mir drei verschiedene Spiegel vor: den der Überlasung, den der Kommunikation, und den der Wandlung.
Er sagt mir nicht, was ich tun sollte, sondern er zeigt mir ungefilterte Baustellen und läd mich ein, darüber nachzudenken, wie ich weiter machen möchte. Und ja, das ist vielleicht nicht die schnelle Antwort, die sich heute Menschen wünschen. Da muss es Zack-Zack gehen. „Sag mir was das heißt! Ah ok. Dann weiter im Programm!“ Und der Traum wird vergessen.
Es ist weiter nichts schlimmes daran. Man lebt auch ohne das man seine Träume reflektiert. Aber: Wer schon merke, das er am Rande des Möglichkeiten läuft, und weiß, dass er kürzer treten müsste, aber sich das nicht eingestehen will … dann wäre dieser Traum vielleicht der erste Hinweis darauf, das Tempo etwas rauszunehmen. Und ja, ich könnte diesen Traum ignorieren und morgen und über morgen und vielleicht auch noch die nöchsten Monate würde ich „wirres Zeug“ träumen und sehr viel davon! Warum? Weil das Gehirn auf Stress mit intensiven REM-Phasen reagiert, um sich irgendwie „abzuarbeiten“. Und man würde noch eine Weile funktionieren, vielleicht würde man sogar unbewusst ein Ventil finden. Oder landet dann doch im Burnout und der Erschöpfung.
Die Alternative: Sich Zeit nehmen. Bewusst hinzuschauen. Sich selbst zuhören und seiner ehrlichsten Stimme, den Träumen, Bedeutung beimessen. Dann macht man das, was ich nun tuten werde: Für ein paar Stunden das Handy ausschalten, alle Tabs schließen und mich auf eine Sache fokusieren. Ich muss heute keinen Social Media-Post mehr absetzen, auf keinen Kommentar reagieren, noch nicht mal eine Mail sofort beantworten. Ich darf langsamer machen.

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