
Manchmal ist der besten Coach ein Traum. Ein solcher Traum hat mich kürzlich heimgesucht – als Spiegel meines tiefsten inneren Musters. Ich möchte dich mitnehmen auf diese Reise: von der Traumbegegnung über die Deutung bis zur Auflösung eines alten Glaubenssatzes. Vielleicht erkennst du dich darin wieder. Vielleicht wartet dein nächster Traum schon darauf, dich zu coachen. Und ich zeige dir, wie du das nutzen kannst.
1. Der Traum: Ein Märchenwald, ein Baumstumpf, eine Rutsche
Ich war mit Begleitern in einem verwunschenen Wald unterwegs. Die Wege waren verschlungen, aber gut begehbar. Links am Hang stand ein Baumstumpf mit einem Loch. Zunächst wollte ich daran vorbeigehen, doch meine Begleiter kletterten hinauf. Ich folgte ihnen, kroch durch das Loch und fand mich auf einer spiralförmigen Wendeltreppe wieder, die durch den Stumpf nach oben führte. Ein wenig wie bei Alice im Wunderland. Oben angekommen, führte eine Rutsche nach unten. Ich rutschte los und hatte Spaß – bis ich anhalten musste: Jemand vor mir war langsamer, davor steckte ein anderer fest, sein Hintern war zu breit (er könnte ein Ernährungscoaching gebrauchen :-)) Ich stieg aus und fand mich in einem Wellnessbereich oder Spa wieder. Ich erinnerte mich: Diesen Ort hatte ich schon einmal im Traum besucht. Und tatsächlich war dieser Teil des Traumes ein Déjà-vu-Traum-Abschnitt (darüber im nächsten Beitrag mehr). Aber: Ich gönnte mir kein Spa, kein Wellness, obwohl alles bereitstand – sogar ein recht ansehnlicher Masseur *seufz*.
Und ich erkannte: Da war mein altes Muster wieder … es war immer noch im Unterbewusstsein verankert, obwohl ich dachte, dass ich es ausgemerzt hatte. War nicht so. Auch ein Coach muss sich coachen – doch das ist allemal besser als ein Sigmund Freud, der Kokain konsumierte … zurück zum Traum.
2. Die Deutung: Aufstieg, Leichtigkeit – und dann die Bremse
Der Wald steht oft für das Unbewusste. Die verschlungenen, aber gut begehbaren Wege zeigten mir: Ich bin bereit, mich selbst zu erforschen. Der Baumstumpf mit dem Loch war ein verborgenes Tor in mein Inneres. Die Wendeltreppe symbolisierte Transformation – dass ich sie aufwärts gehe, bedeutet Entwicklung. Und die Rutsche: Leichtigkeit, Freude, Vertrauen.
Doch dann kam die Blockade – der dickliche Rutscher, der mich ausbremste. Nicht weil ich etwas falsch gemacht hatte, sondern weil jemand anderes feststeckte – in meinem Fall heißt das: Vorgaben von außen. Noch mehr Zertifikate, noch mehr „Du bist nicht genug“, noch mehr „Du musst dich anstrengen“. Da sind sie: meine mich verfolgenden Glaubenssätze. Und im Traum passte ich mich an. Ich ließ mich bremsen. Ich stieg sogar aus.
Und landete im Spa?! Der Ort der Erholung? Ich betrat ihn zwar, aber nutzte ihn nicht. Warum nicht? Genau wegen dieser Glaubenssätze, die mir vermitteln: „Ich darf mich nicht ausruhen.“

3. Das Erkennen: Ich darf es mir nicht erlauben
Die Botschaft war klar: Ich folge meinem Weg, ich entwickle mich, ich erlaube mir sogar Leichtigkeit – aber ich blockiere mich selbst, sobald es ernst wird. Sobald es darum geht, mich zu entspannen, mich zu zeigen, mir das Leben leicht zu machen.
Warum? Weil ein alter Glaubenssatz in mir wirkt:
„Ich muss mich besonders anstrengen, um gesehen oder ernst genommen zu werden.“
Ich war immer die kleine Schwester, die sich beweisen musste. Ich war die, die viel geträumt hat, wild war, nicht in die Norm passte. Und ich habe früh gelernt: Anerkennung gibt es für Fleiß. Für Bravsein. Für Funktionieren.
4. Der Glaubenssatz zum Auflösen: „Ich darf mir nichts gönnen, ich muss erst was leisten.“
Im Traum steckte jemand in der Rutsche fest. Ich hielt an, nahm Rücksicht, wollte niemandem auf die Füße treten. Aber innerlich bedeutete das: Ich darf nicht genießen. Ich bin noch nicht fertig mit meiner Aufgabe. Kurz: Ich habe noch nicht genug geleistet.
Und so sammele ich weiter Zertifikate….ich habe schon 16 Stück, bald 17 und wenn alles gut geht am Jahresende 18. Verrückt, oder? Und das sind alles keine Tagesseminar oder Auffrisch-Seminare gewesen, sondern lange Ausbildungen für viel Geld! Wenn ich die Ubdeate mit dazu nehmem komme ich locker auf 100 Zertifikate. Und noch eins. Und noch eins. Weil ich immer noch denke: Ich passe noch nicht rein. Ich bin noch nicht genug. Ich darf noch nicht … so ein Quatsch. Mittlerweise bin ich schlicht überqualifiziert. Das Einzige was ich tun kann: Raus in die Welt mit dem ganzen Wissen. Voilà. Da bin ich.
5. Stress, Leistungsdruck und Entspannung
Warum ist das für mich wichtig zu erkennen? Warum muss ich meine Glaubensätze auflösen und positive Glaubenssätze aufbauen? Ganz einfach: Ich war Asthmatikerin. Man könnte sagen, ich bin nach wie vor eine Leistungsasthmatikerin. Ständig setze ich mich selbst unter Druck, bin nicht genug, muss noch mehr machen, noch mehr lernen, noch mehr leisten. Und die Folge: Ich bin extrem gestresst! Damit bleibt jedes Kilo an mir kleben, wenn ich versuche abzunehmen, da mein körpereigener Cortisolspiel viel zu hoch ist. Folge: Insulinresistenz. Meine Lungen machen „dicht“, ich verkrampfe, bin unentspannt. Und das alles wegen dieser Glaubenssätze.
Wann habe ich diese etabliert? Das muss schon früh in der Kindheit gewesen sein: Die kleine Schwester, die immer das Gefühl hatte, nie gegen ihren großen Bruder anzukommen, die von den Eltern nur gesehen wurde, wenn sie besser war als er. Ich muss allerdings hier meine Eltern und meinen Bruder verteidigen, denn: Es war MEINE Weltsicht, nicht ihre. Sie sehen das – wahrscheinlich – anders. Aber ich hatte das damals so wahrgenommen und als Glaubenssatz verankert, auch wenn mir keiner vermittelte, dass ich das zu glauben habe. Manche Glaubenssätez schleichen sich einfach ein.
Und so wirkt ein solches Kindheitsmuster noch ein halbes Jahrhundert nach und zeigt sich in Träumen!
6. Glaubenssätze auflösen: Suggestion statt Selbstsabotage
Mein Traum wies mich nicht nur auf ein Muster hin, sondern zeigte mir auch eine Wahrheit: Ich bin durch das Loch gekrochen, aufgestiegen, hab mich gefreut. Das bedeutet: ich kann das. Ich bin mutig, entwickel mich und darf dabei Spaß haben.
Und: Ich darf den Spaß auch behalten udn genießen! Das Spa war die Einladung dazu – nur ich Trottel habe sie nicht angenommen. Und das ist einer meiner tiefsitzensten Glaubenssätze.
Was mache ich nun als Coach und Hypnotiseur daraus? Ganz klarer Fall: Eine Selbsthypnose. Ich schreibe meine eigene Suggestion in meiner Traumsprache, denn die Bilder, die mir mein Unterbewusstsein sendet, kann ich 1:1 zurückschicken. Wenn ich die Sprache des Unterbewusstseins spreche, wird sie noch viel einfacher verstanden. Das ist so , als bräuchte das Unterbewusstsein keinen google-Übersetzter mehr, weil ich nun seine Sprache sprechen. Damit wirk die Suggestion wie eine Umarmung des besten Freundes. Mit der eigenen Stimme verlesen wird sie noch mal mächtiger, denn den Unterbewusstsein vertraut dem eigenen Bewusstsein von allen 8 Milliarden Menschen auf der Welt am meisten. Mein ganz persönliches Power-Tool.
Suggestion in „Traumsprachen-Hypnose“
Die Hypnose-Induktion und das Tiefer-Abtauchen bis in den Alpha- bzw. Theta-Wellen-Modus verläuft dabei genauso wie bei der Fremdhypnose. Und das eigentliche Suggestionsskript lautet ungefähr so (leicht gekürzt und ohne die vorher notwenige Induktion):
Und während ich immer tiefer entspanne, komme ich wieder auf den Weg, der zum Baumstumpf führt – ich, die kleine Schwester am Hang. Der Weg ist gut begehbar, und das Loch im Baumstumpf wirkt einladend. Ich nehme die Einladung an. Voller Vertrauen und Vorfreude. Denn der Weg hier hinauf war bereits Anstrengung genug. Er hat mich bergauf geführt, zum Gipfel, auf dem der Baumstumpf steht. Ich habe etwas geleistet. Ich darf genießen – jetzt.
Durch das Loch klettere ich spiralförmig nach oben. Jeder Schritt: ein Stück Erinnerung. Jede Windung: die alten Gedanken lösen sich auf. Mein Unterbewusstsein sortiert alles neu.
Oben angekommen: das Glitzern der Rutsche.
Freude, Spaß und Losgelöstheit. Ich kenne das. Kann mich daran erinnern. Das Leben darf einfach sein, frei. Jetzt.
Und ich lache und rutsche. Rutsche mit Wind im Gesicht, mit Sternen im Bauch und wehenden Haaren.
Und ich rutsche bis zum Ende der Rutsche. Rutsche an allen vorbei. Lasse zu, dass sie an mir vorüberziehen, ich sie hinter mir lasse. Ich rutsche bis zum Ende.
Das Ende der Rutsche befindet sich in einem Spa. Sehr entspannt. Tiefer. Ich werde empfangen wie eine Königin, freudvoll, leicht, voller Frieden. Jetzt.
Und ich nehme die Einladung an, mache es mir bequem und genieße die schöne Zeit – jetzt. Tief entspannt. Immer tiefer. Wohliger.
Ich spüre die weiche Liege unter mir, die Hände, die meine Schultern massieren, rieche Lavendel und Sandelholz und genieße die Atmosphäre. Ich darf das, denn ich habe viel getan.
Und der Masseur nickt mir zu, wie ein alter Freund.
„Na endlich“, sagt er. „Ich erwarte dich nun jeden Tag.“
Ich atme. Tief. Zum ersten Mal seit Jahren.
Und ich weiß:
„Ich darf rutschen. Ich darf genießen. Ich bin genug.“
Danach füge ich mir noch eine posthypnotische Suggestion ein, die mich im Alltag daran erinnert, dass ich entspannen darf – und setze mir noch einen Anti-Stress-Anker.

Träume sind Einladungen Glaubenssätze aufzulösen
Ein Traum ist kein Zufall. Er ist ein Coaching-Geschenk deines Unterbewusstseins. Wenn du bereit bist, genauer hinzuschauen, kannst du darin deine größten Blockaden erkennen – und lösen.
Frage dich beim nächsten Traum:
- Was zeigt er mir über mich selbst?
- Wo halte ich mich zurück?
- Und wo im Traum hatte ich ein ungutes Gefühl?
Vielleicht beginnt es mit einem ganz kleinen Bild oder einem scheinbar unspektakulärem Traum. Doch es lohnt sich, diesen zu notieren. Irgendwann erkennt du deine Muster, sprichst die Sprache deines Unterbeusstseins und verstehst die Zusammenhänge mit der Wachwelt.
Seit ich so vorgehe, hat sich meine Intuition geschärft, ich fühle mich innerlich ausgeglichener und zufriedener, Alpträume sind längst nicht mehr so bedrohlich, auch wenn sie mich aufwecken – und: meine Blockaden lösen sich.
Wichtig ist in solchen Prozessen, die Symbolsprache der Träume richtig zu entschlüsseln und so die Glaubenssätze offenzulegen. Wenn man eine Vermutung hat, welchen Glaubenssätzen man unterliegt, und welche Glaubenssätzte man auflösen möchte, kann man diese mitunter in Träumen wiederfinden – so wie in meinem Traum gezeigt. Und dann bist du dem methapherngleichen Vokabular deines Unterbewusstseins auf der Spur!
Willst du lernen, deine Träume als Coaching-Werkzeug zu nutzen? Dann begleite dich dich gern auf deiner Reise durch die Traum-Resilienz. Mehr dazu erzähle ich dir gern in einem persönlichen Coaching-Gespräch. Du weißt ja: die ersten 10 Minuten sind kostenfrei.
Viele meiner Klienten und Klientinnen berichten, dass sie durch die Bilder ihrer Träume sehr viel schneller einen Zugang zu ihrem Inneren finden – oft reichen wenige Sessions, um Blockaden zu lösen, die sich lange gehalten haben. Wer sich ohnehin der Traumanalyse widmet, wird mit dieser Technik einen Sprung nach vorne machen, denn die Arbeit mit der eigenen Traumsprache ist ein Power-Tool – sanft, aber tiefgreifend.
Gern helfe ich dir deine eigenen Selbsthypnose zu erstellen. Frage mich einfach an.

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📖 Meinen Blogserie zu Träumen:
👉 „Déjà-vu oder Warnsignal? Was Träume über deine unbewussten Muster sagen“
👉 Entfessele dein volles Potenzial und zerschlage Glaubenssätze – mit Träumen
👉 Albträume entschlüsseln: Zwischen Seelenbotschaft und Datenmüll
👉 Traumdeutung über die Zeit: Wie Träume deine Entwicklung zeigen
👉 Traumdeutung zum Stressabbau oder die Entmystifizierung der Träume