8. April 2025 | Heute ist so ein Tag, an dem ich kaum fassen kann, was ich da eigentlich gerade tue.
Es fühlt sich nicht an wie Webseitenbau oder Blogpflege.
Es fühlt sich an wie Raumfahrt – nur ohne Training, ohne Team, ohne Helm.
Ich bin gestartet. Ich wollte in Facebook nur „mein Profil anlegen“.
Einfach da sein. Vielleicht ein paar Gedanken teilen, ein paar Gruppen finden.
Und zack. Sperre.
„Verstoß gegen Gemeinschaftsstandards.“
Ich habe weder gepostet noch geatmet, noch nicht mal laut gedacht. Aber offenbar war das schon zu viel.
Big Brother is watching me.
Und er denkt, ich bin ein Bot.
Facebook schickt mich in die Luftschleuse und fordert eine Video-ID.
Ich, das Wesen aus Fleisch, Wildkräutern und Ketonkörpern–
soll mich nun einmal im Kreis drehen,
damit ein Algorithmus erkennt: Ach, die ist ja echt.
Ich hab ein wirklich böses Gesicht gemacht.
Sie sollen meinen Ärger über diese menschenunwürdige Behandlung von allen Seiten erkennen können.
Ich hatte erwartet, mich ein bisschen in Facebook zu verirren –
aber nicht, mich zu fühlen wie ein digitaler Schwerverbrecher,
nur, weil ich Klarheit unter die Leute bringen will.
Klarheit – dieses fragile Gut in einer Zeit der Filter, Masken und Sperrmechanismen.
Und doch: Ich gehe weiter.
Weil ich weiß, dass zwischen all den Protokollen und Pixeln,
Menschen da draußen sitzen, die genau das brauchen, was ich mitbringe.
Eine klare Stimme.
Ein ungeschöntes und schonungsloses Ja zum Leben.
Und die Sehnsucht, dass Lernen wieder Freude macht –
selbst wenn’s auf Meta erst mal mit Hausarrest beginnt.
Und ich, irgendwo zwischen Ideen für Blogartikel über Kissen, Schimmelpilzen und Quantenphysik –
mit einem brandneuen, gesperrten Facebook-Account, der mich vorhin noch anstrahlte wie eine fremde Galaxie,
und sich – zumindest kurzzeitig – als schwarzes Loch entpuppte,
mit Daten, die mir sagen: „Eines Tages wirst Du gesehen.“
Und mit einer inneren Stimme in mir, die flüstert:
Das ist zu viel, zu irre.
Vielleicht stimmt das sogar. Vielleicht ist es zu viel für einen Tag.
Aber nicht zu viel für mich. Und auch nicht über die Zeit.
Denn weiß ich:
Ich bin nicht auf einer Social-Media-Reise. Ich bin auf einer Mission.
Ich fliege zu einem Ort, den es noch nicht gibt –
aber den ich erschaffe, mit jeder Zeile, die ich schreibe,
mit jedem Gedanken, den ich kläre,
mit jeder Wahrheit, die ich aus mir herausschäle wie ein Stück Licht.
Manchmal habe ich das Gefühl, auf dem falschen Planet zu sein,
aber in mir pocht das Wissen: Und genau deshalb bist Du hier richtig.
Tja – manchmal wird man philosophisch inmitten der Überforderung einer neuen Selbstständigkeit. Auch schön. Das darf man auch mal genießen. Es hat so was Melancholisches, auch wenn meine Klickraten noch immer winzig sind. So bastelte ich doch einige Stunden daran, herum MonsterInsights mit Google Analytics zu verknüpfen und weiß nun, dass ich in den letzten 30 Tagen 126 Pageviews hatte. Viele mögen jetzt sagen: Das ist ja lächerlich gering. Richtig ist es auch. Aber so ist jeder Start. Auch ein Apfelbaum ploppt nicht 4 Meter hoch aus der Erde, kein Junge kommt mit Bart zur Welt und jeder, der nicht den goldenen Löffel in die Wiege gelegt bekommt, fängt eben klein an. Da gucke ich jetzt also als kleiner Zipfel in die große, unendliche Welt des Internets. Aber vielleicht hilft mir ja jemand, diese Seiten wertzuschätzen, zu teilen und bekannter zu machen. Ein stiller Wunsch geht in diesem Moment ins Universum.
Falls Du Dich aus selbstständig machst, und dieses Gefühl kennst, wenn plötzlich alles zu viel wird, dann bekommst Du von mir als Stresscoach einen Tipp:
Schreib Dir alles auf ein Blatt Papier, was Dir gerade im Kopf herumgeht. Leg das auf Deinen Schreibtisch und sag Dir: Das liegt jetzt hier. Wird nicht vergessen, und läuft nicht weg. Mach Dir keine Gedanken, wie das Papier aussieht. Es ist nur für Dich. Und dann nimm Dir eine Tasse Tee oder einen Decafe* (Du bekommst mit dem Link 15 % Rabatt bei NoCoffee!). Dann setzte Dich in die Sonne oder an einen Ort, an dem Du Dich wohlfühlst. Nimm einen Schluck und sag Dir: „Ja, heute darf mir das alles zu viel sein. Denn es ist RICHTIG viel! Doch dieser Moment hier mit einem Kaffee/Tee ist perfekt und wunderschön. Und morgen? Morgen picke ich mir einen Punkt heraus und gehe weiter.“
Warum?
Weil es so am besten geht: Schritt für Schritt. Und welchen Schritt Du zuerst nimmst, ist erst mal egal, wichtig ist, dass – außer jetzt, wo Du verschnaufen darfst – du nicht stehen bleibst. Geh weiter! Du bist wertvoll.“