Wie man sein Haupt bettet – Weichschaum-Kissen unter der Lupe

Schaumstoffkissen mit gefalteter rosa Kissenhülle und Kissenspray
Ökologisch bedenklich, orthopädisch notwenig, und die Gesundheit steht irgendwo dazwischen: Schaumstoffkissen.

Von der Seitenschläferin zur Schaumdetektivin: Mein Selbstversuch mit einem CosyPUR®-Kissen von Smartsleep®

Ich schlafe seit Monaten ohne Kissen. Nicht aus Überzeugung – sondern weil ich sonst verspannt aufwache. Aber als Seitenschläfer ist das keine Dauerlösung. Also habe ich mich – neugierig und kritisch zugleich – auf die Suche gemacht nach einem Kissen, das sich meinem Körper anpasst, ohne mich zu ruinieren. Als Schlafcoach achte ich auf Haltung und Stützung, Wärmeverhalten und Feuchtigkeitsregulation, als Baubiologin auf Umweltverträglichekeit, Lebesdauer und Giftstoffe und als Gesundheitscoach auf die Gesundheitsbedürfnisse wie Allergien oder schlicht Vorlieben. Dies ist also einer der Beiträge, in denen man sehen kann, was echte Ganzheitlichkeit ausmacht.

Ein erster kritischer Blick auf die Affiiate-Produkte: CosyPur®-Füllungen von Smartsleep® und dort speziell das Silence-Pillow*.

Und ja, als Affiliate-Partner von Smartsleep®* verdiene ich an diesen Links eine kleine Provision, was aber nicht heißt, dass ich nicht kritisch damit umgehen darf! Und genau das mache ich hier. Ich teste die drei Hauptfüll-Materialen aus dem Programm von SmartSleep® und geben euch gern eine Empfehung heraus, welches Kissen ich kaufen würde und vielleicht auch noch mal kaufen werden, wenn die Kissen ihre baubiologische und schlafhyginische Lebensphase beendet haben. Starten wir mit einem Kissen aus CosyPUR®, einem viskoelastischen Schaum der BASF. Und nein – schlagt mal nicht sofort die Hände über den Kopf zusammen, denn alle die orthopädische Matratzen oder allergiefreie Produkte brauchen, kommen früher oder später auf Schäume wie CosyPur®, weil mitunter kaum Alternativen bleiben. Alles hat seine Vor- und Nachteile und es gilt diese bewusst gegeneinander abzuwägen – für die eigenen Gesundheit und was diese individuell braucht.
Also, rein in die Recherche: Hightech trifft Gesundheit.

Wozu ist der Schaum gut und was steckt drin: CosyPUR® und Polyurethan

CosyPUR® ist ein sogenannter viskoelastischer Schaum, ein „Memory Foam“, der auf Druck reagiert und sich langsam zurückformt. Gerde im orthopädischen Bereich findet er deswegen oft Anwendun und wird aufgrund seiner formangepassten Eigenschaft eingesetzt für:

  • (Stütz-)Kissen
  • Matratzen
  • Sitzkissen
  • Rollstuhleinlagen
  • orthopädische Schuheinlagen
  • Lagerungshilfen im Pflegebereich.

Damit ist klar: Vielen Menschen, die hier Probleme haben, hilft er – PUNKT.

CosyPur® basiert auf Polyurethan (PU), einem Kunststoff, der aus Isocyanaten und Polyolen hergestellt wird. Die Baubiologen, Achitekten und Bauherren kennen PU-Schäume als Bauschaum. CosyPUR® ist eine ziemlich raffinierte Weiterentwicklung und ja, dass ist vom Verhalten eines Schaumes schon echtes Hightec.

Doch bei Polyurethan beginnt das Gesundheitsproblem: Er wird hergestellt aus Isocyanate wie MDI (Diphenylmethandiisocyanat ) oder TDI (Toluylendiisocyanat). Und diese sind hochreaktiv, reizend, sensibilisierend – und potenziell krebserregend. Mitarbeiter in PU-Anlagen müssen im Umgang mit Diisocyanaten seid 2023 eigens geschult werden. Die Frage ist, ob die deutschen, strengen Sicherheitsstandards auch z.B. für Mitarbeiter der BASF in China und anderen weltweiten Standorten gelten. Ich hoffe das. Gruß vom Substainable Development Goal 8 (UN-Nachhaltigkeitsziel 8: wirtschaftliches Wachstum UND menschenwürdiges Arbeiten – wenn es nach mir ginge, würde man die Begrifflichkeiten mindesten umdrehen und die Menschenwürde zuerst nennen).

Exkurs: SDG 8 – Zwischen Menschenwürde und Grenzwertlogik

Das Nachhaltigkeitsziel SDG 8 der Vereinten Nationen spricht von „menschenwürdiger Arbeit“ und „dauerhaftem, inklusivem Wirtschaftswachstum“. Klingt gut – doch bei genauerem Hinsehen fällt auf:
Arbeitsschutz spielt im offiziellen Indikatorensystem nur eine Nebenrolle.

Der Unterindikator 8.8.2 misst die Einhaltung von Gewerkschafts- und Tarifrechten – nicht aber das, was täglich Millionen Menschen am Arbeitsplatz gefährdet:

Chemische Exposition, Berufserkrankungen, chronische Belastungen und unsichtbare Langzeitschäden.

Gerade in der Verarbeitung von Stoffen wie Isocyanaten, die zur Herstellung von PU-Schäumen wie CosyPUR® verwendet werden, wäre ein Indikator zu Arbeitsunfällen oder toxikologischen Langzeitfolgen längst überfällig.
Menschenwürdige Arbeit beginnt nicht beim Tarifvertrag, sondern beim Schutz von Körper und Gesundheit – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Beschäftigungsstatus.

Wenn Nachhaltigkeit glaubwürdig sein will, dann braucht sie auch ehrliche Zahlen zu Krankheit und Risiko – und nicht nur zu Wachstum und Rechten auf dem Papier.

Die Isocyanate werden in der Produktion zwar chemisch gebunden, aber Rückstände können bleiben. Die REACH-Verordnung der EU schreibt deshalb vor: Nur Produkte mit <0,1 % freiem Diisocyanat dürfen in Verkehr gebracht werden. Als Baubiologe weiß ich was ein Grenzwert wirklich ist, und ich erinnere mich an meine Ausbildung zum Baubiologen IBN bei Wolfgang Maes, der 2019 leider verstorben ist und damals zu uns sagte:

„Ein Grenzwert ist der wirtschaftlich vertretbare Verlust an Arbeitszeit.“

Das saß! Denn solche Grenzwerte werden festgelegt an 30-jähren, gesunden Männern, nicht an Frauen die im ersten Trimester schwanger sind oder anderen vulnerablen Gruppen. Daher gilt in der Baubiologe: Nulltoleranz-Grenzwert. Unter 0,1% ist also mitunter bis zu 0,1 % zu viel. Das ist schon mal schlecht.

Ist das Schaumstoff-Kissen wirklich sicher?

Ich habe das Kissen ausgepackt und war erst mal positiv überrascht. Kein Geruch. Wirklich: Gar keiner! Kein sichtbares Problem. Und doch bleibt ein flaues baubiologisches Alarm-Gefühl: Kann ich mit gutem Gewissen darauf schlafen – oder liege ich mitten in einem Problem, das man nicht sieht? Zu viel Wissen macht mitunter auch paranoid und rationale Entscheidungen zu treffen fällt einen dann auch nicht mehr leicht. Das war hier mein Lernfeld.

Immerhin das Ökotex-Siegel beruhigt mich. Unter „Content“ wird nicht nur die das waschbare Cover erwähnt, sindenr das auch das „pillow“ selbst. Für mich bedeutet das: auch der Inhalt wurde vom Ökotex-Siegel erfasst – aber…Polyurethan ist kein ökotextil, daher bleibt ein seltsames Gefühl zurück: Gibt es im Siegel keinen Unterschied zwischen Bio-Baumwolle und Chemie-Füllung?

Jedenfalls habe ich aktuell eine Anfrage zum technischen Datenblatt des CosyPurs® bei der BASF laufen und bin auf die Antwort gespannt – wenn ich denn eine bekomme (abgesendet am 7.4.25 – ich halte euch auf dem Laufenden).

Für mich stellt sich die Situation also wie folgt aktuell da:

  • Es gibt keine Garantie, dass keine VOCs (flüchtige organische Verbindungen) mehr austreten – vor allem bei Wärme oder Körperkontakt. Nun ist das allerdings ein Kissen, und keine ganze Matratze, weshalb das „Körperwärme-Zudeck-Problem“ sind etwas entschärft.
  • Eine Zertifizierung für den Schaum fehlt. Die Anfrage an die BASF wurde gestellt am 7.April 2025 und steht auf Stand by. Sobald ich da Nachricht habe, werde ich das zu diesem Post ergänzen.
  • Recycling? Uhi. Fehlanzeige. Dazu gleich mehr. Polyurethan wird thermisch entsorgt – also verbrannt. Er ist nicht abbaubar und bleibt als Altlast im Sytem.
  • Hausstaubmilben? Das ist die gute Nachricht: Kein Problem im Schaum – aber was ist mit Schimmelpilzen, denn wenn man jede Nacht aufs Kissen sabbert, hat sich in den Hohlräumen des PU-Schaums irgendwann ein Nährboden für diese Mikroorganismen gebildet, vor allem wenn man es gut meint, und das Kissen, wenn es schon so unökologisch ist, so lange wie möglich nutzten will.

Was sagt die Forschung?

  • Die Stiftung Warentest fand in einigen Matratzen (aus PU-Schaum) krebsverdächtige Stoffe – ohne Namen zu nennen​.
  • Isocyanate gelten in der EU als gesundheitsgefährdend bei Verarbeitung, seit 2023 schulungspflichtig.
  • Im Alltagstest: Menschen mit Asthma (da zähle ich mich noch dazu, auch wenn ich das überwunden habe) oder chemischer Sensibilität können auf Rückstände reagieren – z. B. mit Kopfschmerzen, Husten oder gereizten Schleimhäuten.

Was ich als Baubiologin mindestens empfehle:

Lüften – am besten mehrere Tage vor Nutzung und draußen auf der Terrasse und nicht im Schlafzimmer lagern.

Nachfragen – beim Hersteller nach Emissionswerten und verwendeten Isocyanaten (meine Anfrage läuft).

Alternativen prüfen – z. B. Kapok, Naturlatex (nicht für Allergiker), Hirse, Schurwolle.

Genau hinsehen – ein Siegel auf dem Bezug sagt nichts über den Inhalt!

Selbstbeobachtung – wenn Du anfängst zu husten, dir die nase läuft, du einen Ausschlag bekommst, lass das Kissen weg. Auch Kopfschmerzen können durch Isocyanate ausgelöst werden. Doch kann dafür auch eine veränderte Schlafposition durch das neue Kissen verantwortlich sein. Man darf also nicht alles immer auf die Isocyanate schieben.

Umwelt-Faktencheck: Schaumstoffkissen

KriteriumCosyPUR-KissenNaturkissen (z. B. Kapok)
MaterialbasisPolyurethanPflanzlich/Tierisch
Entsorgungnicht recycelbar, Verbrennungkompostierbar
HerstellungPetrochemisch, giftigmitunter Pestizidbehaftet, aus Monokulturen & Massentierhaltung
Schadstoffpotenzialabhängig vom Herstellprozessmeist unbedenklich, je nach Rückständen
Allergierisikogering bei Hausstaub, aber VOC möglichabhängig vom Material

Wie lange hält so ein Kissen eigentlich?

Ein Schaumstoffkissen ist kein ewiges Schlafparadies. Selbst wenn es anfangs formstabil wirkt, zeigen viele Nutzerberichte (und Tests), dass nach etwa zwei bis drei Jahren Schluss mit dem Memory-Effekt ist.
Der Schaum ermüdet – er wird brüchig, verformt sich dauerhaft oder verliert seine Rückstellkraft.
Und was dann?

Waschen ist nicht möglich. Der Bezug lässt sich abnehmen – der Schaum selbst aber kann keine Feuchtigkeit vertragen, sonst zerfällt er schneller. Für Allergiker ist das ebenso problematisch wie für hygienebewusste Nutzer*innen: Ein durchgelegenes, nicht waschbares Kissen ist faktisch Sondermüll mit Schlaffunktion.

Dasverpackte Kissen, die Kissenhülle und das Kissenspray ausgepackt auf dem Tisch.
Die Umverpackung ist auch fürs Verreisen ganz praktisch.

Und was passiert danach?

CosyPUR ist – wie alle Polyurethan-Schäumenicht recycelbar im klassischen Sinne.
Kein gelber Sack, keine Kompostierung, kein Upcycling im Haushalt.
In der Regel wird es thermisch entsorgt, sprich: verbrannt. Und damit endet die Geschichte eines Kissens, das vielleicht 18 Monate lang benutzt wurde – und dann den CO₂-Fußabdruck von Jahrzehnten mit sich trägt.

Als Baubiologin frage ich mich da:

Ist das ein guter Tausch? Weiches Liegen gegen langlebige Umweltlast?
Nur, wenn man sich der Konsequenzen bewusst ist – und sich des Lebenszyklusbewusst ist und diesen
in der Nutzung verlängert, durch Pflege und gezieltes Lüften und vor der Tonne noch downcycelt – etwa als Knieschutz fürs Gärtnern, Bastelunterlage, Polster für Werkbank oder Katzenbett.

Bei PU-Produkten ist es anders als bei Bäumen: Die wachen 200 Jahr und brauchen 200 Jahre bis sie verrottet sind, die Schaumstoffkissen, leben 3 Jahren und brauchen 300 Jahre (oder länger), bis sie sich auflösen und selbst dann sind ihre Rückstände nicht natürlich. So ein Kissen zerstört und vergiftet mehr, als das es Nutzen bringt, zumindest über seine Lebensdauer.

Schaumstoffkissen und Umwelt – ein Blick auf die Entsorgung

Was viele nicht wissen: Viskoelastischer Schaum (wie CosyPUR®) ist ein auf Polyurethan basierender Kunststoff – und der ist nicht biologisch abbaubar. Das bedeutet:

🗑️ Restmüll ist keine gute Idee
Polyurethanschaum gehört nicht in die Hausmülltonne. Die richtige Entsorgung erfolgt über den Wertstoffhof, wo das Material oft thermisch verwertet (also verbrannt) wird.

🌍 Recycling? Leider schwierig.
Zwar wird an PU-Recycling geforscht, doch die Praxis hinkt hinterher. Die komplexe chemische Struktur macht Wiederverwertung aufwendig und teuer.

⚠️ Versteckte Belastung:
Ein alter, durchgelegener Schaum kann mehr Schadstoffe freisetzen – besonders bei Wärme oder wenn sich der Bezug zersetzt. Auch aus baubiologischer Sicht sollte ein PU-Kissen nicht ewig verwendet werden.

💡 Alternativen mit besserer Bilanz:

  • Kapok: natürlich, leicht, milbenresistent, vollständig kompostierbar.
  • Schafwolle: temperaturregulierend, gut für Allergiker nach Vorbehandlung.
  • Hirse-/Dinkelkissen: anpassungsfähig und biologisch abbaubar – allerdings nicht jedermanns Sache beim Liegegefühl.

Polyurethane in der Entsorgung

Polyurethan verschwindet nicht – es zersetzt sich langsam, aber nicht vollständig.
Und es hinterlässt: Mikroplastik, toxische Abbauprodukte und möglicherweise chemische Spuren im Boden, Wasser und Organismen.

  • Denn auch CosyPur ist als Polyurethan ein thermoplastischer Kunststoff, der chemisch sehr stabil ist. Er zersetzt sich also extrem langsam, besonders wenn er nicht der Sonne, Hitze oder Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Und in der Natur (z. B. vergraben auf einer Mülldeponie) braucht PU je nach Zusammensetzung hunderte Jahre für sichtbare Veränderungen und Jahrhunderte für den „biologischen“ Abbau (und selbst der ist meist unvollständig)

Was bleibt von so einem Schaumstoffkissen?

  • Mikroplastikpartikel
    → Besonders durch mechanische Belastung, UV-Licht oder thermische Einflüsse
  • Additive und Schadstoffe
    → Flame Retardants, Weichmacher, Isocyanat-Rückstände, die mit der Zeit austreten können
  • Unbekannte Langzeitwirkungen
    → Es gibt kaum Studien darüber, was mit diesen Stoffen nach mehreren Jahrhunderten wirklich passiert – sie können sich in Böden und Gewässern anreichern

Machen wir eine Zeitreise ins Jahr 2428 und stell wir uns vor, das ich mein Kissen 2028 fachgerecht auf einer Deponie entsorgt habe. 400 Jahre später also, ist die Deponie längst keine mehr. Überschüttet, überbaut und wieder freigelegt – wer weiß das schon. Was finden meine Ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-enkel dort? Vielleicht einen vor 100 Jahren angelegten Bach, der – hoffenltich- voller Leben ist.

Dort ist also kein Kissen mehr, denn es existiert nicht mehr als Ganzes. Es hat sich zersetzt in winzige Kunststofffragmente, eingebunden in Erdschichten oder Wasserpfade.

Es hat über Jahrzehnte hinweg Gifte freigesetzt, in den Boden, das Grundwasser, und sich in seinem Umkreis verteilt.

In einem Bach, der direkt deben der Deponiestelle des ehemaligen Kissen verläuft, hat eine Forelle bereits das Nanoplastik aus dem Boden, dass auch nach jahrhunderten ins Wasser diffundiert, aufgenommen und mein Ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-enkel isst nun mein Kissen in Forellen-Form.

Ja, das ist plakativ. In Wirklichkeit hat sich das nach 400 Jahren so weit verteilt, dass man es wahrscheinlich nicht mehr an dieser einen Stelle festmachen können wird. Aber das ist eigentlich noch viel schlimmer, denn es bedeutet: Es ist unverbeidbar! Wir bekommen all die Schaumkissen-Reste von überall auf der Welt auch noch fein verteilt über den Globus in unsere Körper. Es ist also nicht nur dieses eine Kissen, es ist die Menge aller Poryuretane und sonstigen Mikro- und Nanoplastik-Partikel von überall auf der Erde.

Deswegen wird es verbrannt.

Das Schaumstoff-Kissen in rosa
Fazit: Ein CosyPur®-Kissen. Irre bequem, aber mit kritischen Inhaltsstoffen und in der Herstellung und Entsorgung kein Leichtgewicht.

CO2-Bilanz der Verbrennung

Weg ist weg? Schön wärs. Polyurethan wird in Deutschland und den meisten EU-Ländern als Siedlungsabfall thermisch verwertet – also in Müllverbrennungsanlagen verbrannt. Das klingt erstmal nach „ist ok, darum muss ich mich nicht kümmern“ – aber es hat einen Preis.

Beim Verbrennen von Polyurethan lösen sich die Stoffe ja nicht auf, sondern es entstehen mitunter andere und CO2 kennt mittlerweile jeder. Und ja, wir verbrennen nicht nur Benzin oder verstromem Gas, wir setzten CO2 auch bei der Müllverbrennung frei und da wir recht viel Müll produzieren, ist das keine kleine Menge. Daher ist Müllvermeidung auch ein Thema für Klimaschützer, sollte es aber aufgrund der giftigen Substanzen die dabei entstehen auch für jene sein, die sich um den menschnegemachten Klimawandel nicht scheren, denn wir vergiften uns! Leider sind nicht alle Müllverbrennungsanalgen auf der Welt auf seinen so hohen Standard wie in deutschland und leider unterliegen die Müllverbrennungsanlagen wieder einen Grenzwert – also dem wirtschaftlich vertretbaren Verlust an Lebenszeit. Wird das CosyPur-Kissen als verbrannt könne je nach Alter udn Art der Anlage folgenden Stoffe in die Athmosphäre gelangen:

  • CO₂ (Kohlenstoffdioxid – Klimagas)
  • NOₓ (Stickoxide – Luftschadstoffe)
  • CO (Kohlenmonoxid – giftig)
  • HCN (Blausäure – bei bestimmten PU-Typen)
  • Dioxine & Furane (bei schlechter Verbrennung, v. a. bei alten Anlagen)

In modernen Anlagen wird das meiste gefiltert und neutralisiert – aber:

Die Energie und die Umweltkosten, die in der Herstellung und Verbrennung stecken,
machen PU zu einem Einwegmaterial mit hohem Fußabdruck.

Wenn dein Kissen ausgedient hat…

…dann kommt der Moment wo sichtbar wird, wie unverträglich und umweltunfreundlich so ein Kissen wirklich ist. Da hilft nur eines: Verlängere seine Lebenszeit und nutzte es so lange wie es geht! 400 Jahre wird das nicht sein. Aber wenn du schon so ein Kissen hast, hol mäglichst viel Sinn aus seiner Existenz (gilt für jedes Plastik-Produkt…Joghurtbecher, Umverpackungen…sogar die Tastatur auf der ich schreibe…).

Upcycling-Ideen statt sofortige Entsorgung – 7 Ideen für dein altes Schaumkissen

1. Kniestütze fürs Gärtnern oder Putzen

Kissen auf Halbmöhren-Format zuschneiden, in ein waschbares Stofftäschchen stecken – voilà: ein weiches, knieschonendes Gartenkissen oder Putzhelfer.

2. Sitzpolster für Bänke oder Hocker

Manche Kissen sind dann schon so platt, dass man sie direkt so wie sie sind mit einem hübschem Stoff beziehen kann und als minimalistische Polsterauflage für harte Stühle oder Gartenhocker verwenden kann. Sind sie noch zu flexibel, kann man sie auch der BReite nach inflacherer Sitzkissen schneiden, oder wenn das nicht geglingt, einfach in Streifen schneiden und Bahnweise fixiert einnähen. So ein Streifenkissen bekommen dann noch mal einen größeren Überbezug, da man den Schaum ja nicht waschen kann.

3. DIY-Nackenkissen für Reisen

Halbmondform ausschneiden, mit Biobaumwollstoff oder Resten beziehen – das ergibt ein persönliches Nackenhörnchen für Auto, Zug oder Sofa.

4. Katzen- oder Hundeliege

In eine alte Decke einnähen oder in einen Jutebeutel stecken – Haustiere lieben den „Memory Foam“. (Nur bei Tieren, die nicht darauf herumkauen!)

5. Türstopper oder Zugluftbremse

In ein altes Jeansbein oder eine feste Stoffrolle stecken, mit Sand oder Reis beschweren → stylischer Zugluftstopper mit weichem Kern.

6. Werkstatt-Knieschutz oder Sitzauflage

Wenn du bastelst, sägst oder schraubst: Schaumstücke in stabile Stoffhüllen verpacken → ideal für alle, die oft auf dem Boden arbeiten.

7. Verpackungsmaterial oder Stoßschutz

Für empfindliche Gegenstände beim Umzug, für den Versand oder als Stoßschutz bei Möbeln – der Schaum dämpft auch noch nach Jahren.

Weichschaumkissen besser entsorgen, wenn…

…Du ein seltsames Gefühl habt, etwa weil

  • … das Kissen modrig riecht, schimmelt oder bröckelt.
  • Außerdem solltest Du es immer mit einem neuen Stoffbezug versehen – wegen Hygiene.
  • Für sensible Projekte (Kinder, Tiere, Hautkontakt) nur dann, wenn du dir sicher bist, dass das Material ausgasungsfrei ist – was es nach 2 Jahren sicher sein wird.

Mein Fazit zu dem SmartSleep®-Weichschaumkissen

Ich bin keine Panikmacherin. Ein nüchternenr, ehrlicher Blick zählt und ein abwägen der Chancen und Risiken. Aber ich will verstehen, worauf ich liege. CosyPUR® ist bequem – keine Frage. Auch die unfreundlichkeit zu Hausstabmilben gefällt mir sehr. Wer damit probleme hat, für den sind Kissen immerhin einen Test wert, immer mit dem Blick auf mögliche Ausgasungen und dem eigenen Gefühl, nachhaltig zu sein. Wer beim kauf eines solchen Kissens schon denkt: „Oh Weh, das ist ein Chemieprodukt“, der lässt die Finger davon! Denn wer sich jede Nacht mit einem schlechten oder unguten Gefühl zu Bett begiebt, tut sich selbst keinen Gefallen! Hier unbedingt dem eigenen inneren Kompass vertrauen. Und Schaumstoff ist nicht automatisch gefährlich. Es kommt, wie so oft, auf die Details an und dem Abwiegen von Vor- und Nachteilen.

Deshalb starte ich diese Serie: „Wie man sein Haupt bettet“ – für alle, die besser schlafen wollen. Nicht nur weich. Sondern bewusst.

Ein Kissen sollte nicht nur deinen Kopf tragen – sondern auch deine Haltung zur Welt.
Willst du bewusst liegen, musst du auch bewusst wählen
und jeder darf sich fragen, was er hinterlassen will.

Und auch wenn aufgrund es Artikes wohl nur wenige den Link zu SmartSleep® nutzen werden, so kann ich schon mal mit einen deutlich besseren Gefühle sagen: Wartet mit dem Kauf evtl. auf den zweiten Artikel aus meiner baubiologischen Kissenserien.

Quellen:

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